Kritiken
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„Der Prozess“ - Fabian R. Lovisa in „Die Rheinpfalz“
„Das Spiel mit der Absurdität eröffnet die (...) Saison am Pfalztheater Kaiserslautern: Kafkas berühmter Roman in der Inszenierung von Jan Langenheim (...) punktet mit schönen Regieeinfällen und konsequenter schauspielerischer Darstellung.
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Zunächst einmal platziert (Langenheim) er das Publikum in einem Kreis, in dem sich das Geschehen weitgehend abspielt. Sofort wird klar: Alle sind eingebunden, sind Teil des „Prozesses“, vielleicht sogar Betroffene. Und doch trennt ein leichter Gaze - Vorhang Akteure und Zuschauerr - eine Antithese, die Distanz schafft und das Geschehen doch wieder in den Mittelbarkeit rückt. Um so stärker fallen die „Ausbrüche“ aus diesem Geviert, der engen, albtraumartigen Welt des Josef K. aus - etwa als der junge Prokurist einer Bank vor dem Hohen Gericht erscheinen muss.
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Stellt Langenheim dabei die unbarmherzige bürokratische Maschinerie und die Ausweglosigkeit, das Verlorensein des Individuums heraus, so konterkariert er diesen Eindruck auch: etwa indem er K.‘s Wächter als herumalbernde Blues - Brothers - Kopie anlegt oder die Richter zu Techno - Geballer springen lässt.
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Man merkt Langenheim dabei das Geschick für inszenatorische Details an, das er am Pfalztheater auch schon (...) beim „Goldenen Drachen“ im März bewiesen hatte. Dabei „zündet“ ein Großteil der Regieeinfälle, von den Projektionen der Mächtigen dieser Welt auf dem Vorhang, die das Geschehen aktualisieren und internationalisieren, bis zu mancher schon kafkaesken Idee, die meist in enger Analogie zur Textvorlage entsteht.
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30.09.2011