Amal ist dort, wo Teenager am Wochenende nichts tun können außer rumhängen, saufen und Nacktschnecken in Nachbars Garten werfen. Amal ist dort, wo junge Menschen rausmüssen, um Fotomodel zu werden. Amal ist vielleicht nicht überall. Aber fast.

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Die Schauspielschule mit dem Regisseur Jan Langenheim adaptiert den Film von Lukas Moodyson fürs Theater, indem sie das Stück angenehm reduziert inszeniert. Nur eine weiße Leinwand spannt die Bühne auf. Das lässt den Schauspielern viel Raum. Großartig stellen sie die Szenerie pantomimisch dar. Und schon in diesen Kleinigkeiten wie dem Duschen ohne Wasser zeigt icht, was die Schauspielschüler im dritten Studienjahr bereits können. Außerdem ist das richtig witzig. Das tut gut, weil es den schweren Stoff von Erwachsenwerden und Homosexualität leichter zugänglich macht.

In die Unernsthaftigkeit passt auch, dass es Kissen regnet. Zuerst nur ein paar, dann kommt ein ganzer Platzregen aus Kissen von der Decke, der die Schauspieler unter sich begräbt. Die Kissen machen aus Amal ein kuscheliges Nest, in dem es sich die Einwohner richtig gemütlich machen können. Aber beim Fortbewegen und Rauskommen behindert sie der kniehohe Berg.

Agnes und Elin kommen am Ende nicht raus aus Amal. Sie bleiben da und stehen händchenhaltend vor Freunden und Eltern. Dann starten sie eine Kissenschlacht, in die sie auch das Publikum mit einbeziehen. Irgendwie haben sich die Beiden mit Amal zusammengerauft. Das macht nicht nur den Kleinstädtern Hoffnung.